Welche Riester-Vertragsformen gibt es?
Riester bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen. Die wichtigsten Vertragsformen sind diese:
- Riester-Rentenversicherung
- Riester-Banksparplan
- Riester-Fondssparplan
- Riester-Darlehen
- Riester-Bausparvertrag
- Riester-Bausparvertrag mit Darlehen
- Riester-Kombi-Kredit
- Riester in der betrieblichen Altersversorgung
Welcher Riester-Vertrag am besten zu Ihnen passt, hängt von Ihrer Lebenssituation ab: Wie alt Sie sind, welchen Familienstand Sie haben, was Sie verdienen und wie hoch Ihr Sicherheitsbedürfnis beziehungsweise Ihre Risikobereitschaft ist. Außerdem sollten Sie vor Ihrer Entscheidung überlegen, ob Sie noch ein Eigenheim kaufen oder bauen wollen.
Gut zu wissen: Die staatliche Förderung ist für alle Produkte gleich
Die Höhe der staatlichen Förderung hängt nicht von der Vertragsform ab, sondern von Ihren eingezahlten Beiträgen. Riester-Zulagen und Steuervorteile sind somit für alle Riester-Produkte gleich hoch. Hier finden Sie mehr zur staatlichen Förderung.
Riester-Rentenversicherung
Der Allrounder für Einsteiger*innen, die lange sparen wollen
Die klassische Riester-Rentenversicherung verbindet Kapitalanlage und Versicherung. Eine Riester-Rentenversicherung kann für Sie in Betracht kommen, wenn Sie noch ein langes Erwerbsleben vor sich haben und von Ihrem Anbieter eine garantierte Renten-Auszahlung erhalten wollen. Die Riester-Rentenversicherung ist ein eher langfristiges Sparvorhaben. Bitte prüfen und vergleichen Sie vor Vertragsabschluss die Verwaltungskosten und die Kosten für den Vertragsabschluss. Wichtig ist auch, wie sich die Kosten auf die Laufzeit der Riester-Rentenversicherung verteilen.
Riester-Banksparplan
Für Riester-Sparer*innen mit hohem Sicherheitsbedürfnis
Einen Riester-Banksparplan könnten Sie abschließen, wenn Sie auf geringe Risiken bei geringen Kosten Wert legen. Bedenken Sie aber, dass Sie dann auch eine niedrigere Rendite in Kauf nehmen müssen.
Ein Riester-Banksparplan ist auch dann eine gute Option, wenn die Rente nicht mehr allzu fern ist und Sie sich trotzdem Zulagen und Steuervorteile sichern wollen. Denn Riester-Rentenversicherungen werden von den Anbietern häufig nicht mehr angeboten, wenn Sie das 50. Lebensjahr überschritten haben.
Für Riester-Banksparpläne gibt es allerdings nur noch wenige Anbieter. Die Erfahrung zeigt, dass Sie ausdrücklich nach diesem Riester-Produkt fragen müssen, wenn Sie sich dafür interessieren.
Riester-Fondssparplan
Für risikobereite und gewinnorientierte Sparer*innen
Ist Ihnen eine möglichst hohe Rendite wichtig und scheuen Sie das damit verbundene Investitionsrisiko nicht, kann ein Riester-Fondssparplan das richtige Riester-Produkt für Sie sein. Bei einer fondsgebundenen Riester-Rente investiert Ihr Anbieter das Kapital in Investmentfonds, zum Beispiel Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds. Sie sollten vor Vertragsabschluss sorgfältig prüfen, ob diese Vertragsform zu Ihren Versorgungszielen und zu Ihrer Vermögens- und Einkommenssituation passt.
Wohn-Riester-Verträge
Für alle, die von den eigenen vier Wänden träumen
Ein Riester-Bausparvertrag, ein Riester-Darlehen, ein Riester-Bausparvertrag mit Darlehen oder ein Riester-Kombi-Kredit könnte für Sie sinnvoll sein, wenn Sie ein Eigenheim kaufen, bauen, barrierefrei umbauen oder energetisch sanieren möchten.
Mehr zum Thema Wohn-Riester-Produkte finden Sie auf unserer Seite "Wohn-Riester für Ihr Eigenheim".
Lesen Sie, wie Sie die Riester-Förderung für Ihr Eigenheim nutzen können: „So geht Wohn-Riester“.
Gut zu wissen: Viele Riester-Verträge sind flexibel.
Riester-Verträge müssen zulassen, dass Sie als Sparer*in Ihren Vertrag wechseln, ruhen lassen oder im Notfall auch kündigen können. Haben Sie bereits einen Riester-Vertrag und möchten diesen vielleicht anpassen, finden Sie mehr Informationen unter „Riester optimieren“.
Riester in der betrieblichen Altersversorgung
Auch eine betriebliche Altersversorgung kann mit Riester gefördert werden. Wenn Sie sich für eine betriebliche Riester-Rente entscheiden, wählt Ihr*e Arbeitgeber*in den Anbieter aus und verwaltet Ihren Riester-Vertrag.
Sind Sie lange Zeit am selben Arbeitsplatz beschäftigt, kann der Zeitaufwand mit einer betrieblichen Altersversorgung für Sie entsprechend geringer sein, als bei der privaten Vorsorge. Wechseln Sie allerdings häufiger, kann genau das Gegenteil der Fall sein, denn Sie müssen sich jedes Mal von neuem um den Vertragsabschluss kümmern. Lassen Sie sich am besten zu Ihrer individuellen Lebenssituation und Zukunftsplanung beraten.
Welche betrieblichen Riester-Verträge gibt es?
Für Riester in der betrieblichen Altersversorgung gibt es drei verschiedene Varianten. Die Art des Vertrags beziehungsweise den Anbieter wählt Ihr*e Arbeitgeber*in für Sie aus.
- Eine Direktversicherung schließt Ihr*e Arbeitgeber*in als Versicherungsnehmer*in für Sie ab. Ihnen steht dann später die lebenslange betriebliche Rente aus dieser Versicherung zu.
- Auch die Pensionskasse ist eine Versicherung. In eine Pensionskasse zahlen mehrere Arbeitgeber*innen Beiträge für ihre Beschäftigten ein. Die Pensionskasse hat ausschließlich den Zweck, die Betriebsrenten für die Beschäftigten zu erbringen.
- Pensionsfonds sind selbständige Versorgungseinrichtungen, die den Beschäftigten Ansprüche auf spätere lebenslange Leistungen einräumen. Der Unterschied zur Pensionskasse besteht darin, dass Pensionsfonds stärker in Aktien und Investmentfonds investieren dürfen. Das kann höhere Renditen bringen, aber auch mit höheren Risiken für Arbeitgeber*innen und Beschäftigte verbunden sein.
Mehr Informationen zur betrieblichen Rente finden Sie auf der Website der
Deutschen Rentenversicherung.
Verwaltungskosten erfragen
Bei der betrieblichen Altersversorgung können für Sie häufig niedrigere Verwaltungskosten, als bei einer privaten Altersvorsorge entstehen. Möchten Sie Ihre Optionen vergleichen, erfragen Sie die Verwaltungskosten immer in Euro-Beträgen statt zum Beispiel in Prozentsätzen. Ansprechpartner für alle Fragen zur betrieblichen Altersversorgung ist Ihr*e Arbeitgeber*in, also zum Beispiel Ihre Personalabteilung oder der Betriebsrat.